Die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr hat die FABI- Vorlage sehr begrüsst und unterstützt. Wir sind uns bewusst, dass die zur Diskussion stehende zweite Trassenpreisrevision Teil der FABI-Botschaft war und der Infrastruktur jährliche Mehreinnahmen von 100 Mio. Franken bringen soll. Diese Mehreinnahmen sollen gemäss Umsetzungsvorschlag über Tariferhöhungen im Personenverkehr ab Dezember 2016 beschafft werden. In Anbetracht der unsicheren Wirtschaftslage aufgrund der Frankenstärke mit einer negativen Teuerung erachtet die IGöV eine Tariferhöhung im Dezember 2016 ohne gravierende Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr als nicht realisierbar und fordert deshalb einen Aufschub der Erhöhung der Trassenpreise.
Unsere Haltung begründet sich wie folgt: Der Fernverkehr soll 70 Mio. Fr. Mehreinnahmen erbringen, was eine Tariferhöhung um mind. 3% erfordern würde. Auch der Regionalverkehr, das heisst insbesondere die Verbundtarife, sollen 30 Mio. Fr. Mehreinnahmen erbringen. Diese Tariferhöhung - nachdem die Tarife bereits beim ersten Schritt vor 2 Jahren (mit 200 Mio. Fr. Mehreinnahmen) massiv erhöht wurden - ist derzeit nicht zu verantworten. Denn die Rahmenbedingungen haben sich seit der FABI Abstimmung drastisch verändert. Der MIV ist in letzter Zeit immer günstiger geworden, erstens wegen den tieferen Anschaffungskosten (Eurorabatte), zweitens wegen den tiefen Öl- und Benzinpreisen und drittens dank der Technik mit geringerem Treibstoffverbrauch. Auf der andern Seite hat sich der öV ständig verteuert. Damit besteht die Gefahr, dass öV Nutzer wieder auf das Auto umsteigen, womit eine Negativspirale droht: Weniger öV-Kunden, geringere Einnahmen, Druck auf weitere Tariferhöhungen. Diese Negativspirale könnte wohl kaum durch weitere Mittel der öffentlichen Hand über Abgeltungen durchbrochen werden - angesichts der verbreiteten Sparpakete. Also käme es zwangsläufig zu einem Abbau des Angebots und damit zu einem massiven Attraktivitätsverlust des öV. Eben noch wurde beispielsweise mit der Einführung der S-Bahn St. Gallen 2013 mit dem Slogan "30% mehr Zug" geworben. Man kann sich denken, wie die Reaktionen auf einen Abbau 3 Jahre später aussähen. Die IGöV stellt daher die Forderung, auf eine Tariferhöhung Ende 2016 zu verzichten und die Erhöhung der Trassenpreise um mindestens 2 Jahre aufzuschieben. |
WilkommenDie Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr setzt sich für einen leistungsfähigen und kundenfreundlichen öV ein. IGöV Bern
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November 2024
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