Die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr hält die Voraussetzungen für eine Konzession von Fernbuslinien Genf - St. Gallen, Basel - Zürich - Luzern - Chiasso und Basel - Bern - Vevey - Brig für nicht gegeben.
Auch Ueli Stückelberger, Direktor Verband öffentlicher Verkehr, sieht ein Zweisystembetrieb wo billige Busse die Bahn konkurenzieren als problematisch - sogar als einen Dammbruch im inländischen Verkehr. Dies würde die finanziellen Strukturen der ÖV-Betriebe schwächen, die einen qualitativen Vorteil haben. Während die konzessionierten Bahnen eine Versorgungspflicht auch wenig rentabler Strecken erfüllen, versuchen Busanbieter, sich an den Rosinen gütlich zu tun. Für den Schienenverkehr würde eine Liberalisierung zu Einnahmeausfällen in Millionenhöhe führen. Billige Preise sind für Busse heute darum möglich, weil sie keine Benutzungsgebühr für die befahrene Infrastruktur zahlen, die Bahn hingegen gibt Geld für Trassengebühren aus. Busse bezahlen zudem, anders als die Bahn, oft keine Nutzungsgebühr für Haltestellen. Zuerst müssen hier gleich lange Spiesse geschaffen werden. Das Fernbusangebot muss jedenfalls dieselben Auflagen für den Behindertentransport erfüllen wie der Schienenverkehr. Auch die arbeitsrechtlichen Voraussetzungen der Fernbusse gilt es zu hinterfragen und müssen vollständig erfüllt werden. Ebenfalls sind alle Anbietenden derselben Transport- und Fahrplanpflicht zu unterwerfen. Absagen von Fahrten, wenn nur wenige Kunden da sind, kommen nicht in Frage. Die Folgen einer solchen Liberalisierung zeigt ein Blick nach Deutschland. Dort verlor die Deutsche Bahn das Monopol für den Fernverkehr. Die Folgen in der Schweiz wären höhere Tarife und Billetpreise und eine Verschlechterung des öV-Angebotes auf der Schiene. Für die IGöV ist eindeutig dass das Bahnangebot der Schweiz einzigartig und ein tragender Pfeiler einer sicheren, raschen und umweltfreundlichen Verkehrspolitik ist. Diesen Vorteil darf unser Land nicht aufs Spiel setzen. Die Streichung von Nacht- und Autozugverbindungen der Deutsche Bahn (DB) konnte leider nicht verhindern werden.
Aber: die Aktion an der sich die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr beteiligt hat und auch das grosse Medieninteresse haben zum einen der Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) geholfen, sich für die Übernahme wenigstens eines Teils der Linien zu entscheiden. Es konnte sicherlich auch Druck auf die DB ausgeübt werden, sich gegenüber den neuen Anbietern kooperativ zu verhalten. Und schliesslich herrscht mittlerweile weniger die Meinung vor, diese Züge seien nur etwas für NostalgikerInnen. Im Gegenteil, sie werden immer mehr als notwendiges Verkehrsangebot gesehen, für das bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Die IGöV bleibt weiterhin am Thema dran. Herzliches DANKE an alle UnterstützerInnen ! |
WilkommenDie Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr setzt sich für einen leistungsfähigen und kundenfreundlichen öV ein. IGöV Bern
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November 2024
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